Selten, dafür umso erfreulicher: Das sind die besten Videospielverfilmungen
Schon etliche Produzent:innen probierten, Filme und Videospiele zusammenzubringen – meist vergebens. Eigentlich beobachten Fans beider Medientypen schon seit über 30 Jahren eine Geschichte voller Fehlgriffe und Enttäuschungen. Schon die erste Kinoadaption eines Videospiels, Super Mario Bros (1993), war derart daneben, dass es verwundert, wie in den Folgejahren Filmgurken à la Street Fighter (1994) und Mortal Kombat (1995) entstehen durften. Häufig lag es daran, dass sie wohl doch irgendwie ihr Geld wieder reingeholt haben. So ging es auch in den nächsten Jahrzehnten weiter. Bis heute sind die positiven Überraschungen rar gesät. Doch es gibt Hoffnung: Langsam, aber sicher, scheinen Filmemacher:innen das Geheimrezept für eine gelungene Adaption gefunden zu haben. Daher freuen wir uns ein paar Highlights (ja, es gibt sie) der Filmgeschichte vorzustellen, die ihren Videospiel-Vorlagen gerecht wurden – und sie alle stammen aus den letzten drei Jahren. Von Serien-Adaptionen sehen wir mal ab, denn das ist noch ein ganz anderes Kapitel…
Tomb Raider (2018): Nein, hier geht’s nicht um die trashigen Streifen mit Angelina Jolie kurz nach der Jahrtausendwende. Die könnten gerade noch als passable durchgehen, wenn wir beide Augen ziemlich fest zudrücken würden. Kurz nach dem Reboot in Games-Form kam die Verfilmung mit der talentierten Alicia Vikander in der Titelrolle – und ganz wie die Videospiel-Neuauflage, war Lara Croft hier bodenständiger, authentischer und einfach – besser. Ok, ein Abenteuerfilm auf dem Niveau von Indiana Jones hat auch niemand erwartet, aber im Universum der Videospieladaptionen war dieser Film fast schon ein Schatz.
Pokémon: Detective Pikachu (2019): Pokémon-Fans hatten zwar Serien und Filme en masse zu ihrem Lieblingsthema, doch handelte es sich dabei immer um Zeichentrick-Versionen. Als der erste Live-Action-Film angekündigt wurden, war die Aufregung dementsprechend groß. Und was soll man sagen: Er enttäuschte nicht. Die knuffigen Sammeltierchen waren allesamt liebevoll animiert, die Geschichte war witzig und temporeich erzählt und die vielen Easter Eggs machten auch Spaß. Plus: Ryan Reynolds als Stimme von Pikachu. Purer Fanservice!
Sonic the Hedgehog (2020): Sonic the Hedgehog war neben Super Mario der Videospielheld der 90er. Fast 30 Jahre später wagte sich Hollywood tatsächlich an einen Kinofilm ran – und siehe da: er funktionierte. Nachdem Fans das Design von dem blauen Igel zu Recht stark kritisiert hatten (gelinde gesagt), wurde tatsächlich ein roter Schuh draus. Sonic war jetzt niedlich, der Humor stimmte und Jim Carrey konnte sich mal wieder richtig austoben. Der Film wurde ein Hit und Teil 2 braust im nächsten April in die Kinos.Mortal Kombat (2021): Auch bei diesem Franchise gab es, wie schon bei Tomb Raider, vorherige Versuche: 1995 und 1997 waren zwei Filme entstanden, die mittlerweile Kultstatus erreicht haben – richtig, weil sie so lächerlich sind. Doch die Hoffnung starb zuletzt und dieses Jahr erschien ein Mortal Kombat-Film, der zwar nicht in die Kinogeschichte eingehen wird, aber dennoch solide inszeniert war und sich den ikonischen Figuren, wie Scorpion und Sub-Zero, mit Respekt und fast schon Zuneigung näherte. Die brachiale Action tat ihr Übriges.